[578] Houbraken, 1) Arnold, holländ. Maler und Kunstschriftsteller, geb. 28. März 1660 in Dordrecht, gest. 14. Okt. 1719 in Amsterdam, ließ sich frühzeitig in Amsterdam nieder und ging um 1713 auf neun Monate nach England. Er malte Bildnisse und Geschichtsbilder, war aber trotz seiner gelehrten Kenntnisse in der Geschichte, Architektur und Perspektive ein mittelmäßiger Künstler. Eine Frucht seiner Forschungen in der Kunstgeschichte ist das Werk »Groote schoubourgh der nederlandsche konstschildersen schilderessen etc.« (Amsterd. 171819; deutsche Übersetzung im Auszug von A. v. Wurzbach, Wien 1879), wozu sein Sohn Jakob die Porträte stach. Das Werk. obwohl von großer Wichtigkeit, ist wegen des Mangels an Kritik und der eingestreuten Anekdoten nur mit Vorsicht zu benutzen. Vgl. Hofstede de Groot, Arnold H. und seine;Groote Schonbourgh' (Haag 1893).
2) Jakob, holländ. Kupferstecher, Sohn des vorigen, geb. 25. Dez. 1698 in Dordrecht, gest. 14. Nov. 1780 in Amsterdam, zog mit seinem Vater nach Amsterdam, wo er nach den Inschriften auf seinen Stichen bis in sein 82. Jahr, also bis kurz vor seinem Tode, tätig war und, sich meist Edelinck und die Drevet zu Vorbildern nehmend, mehr als 600 Porträte stach, die fast durchgehends sowohl in Hinsicht der Leichtigkeit, mit der sie ausgeführt sind, als durch die Kraft der Farbe einen hohen Wert haben. Seine erste größere Arbeit waren die Bildnisse zu seines Vaters kunsthistorischem Werk. Von Interesse ist die Sammlung der Bildnisse der Statthalter aus dem Haus Oranien-Nassau und die der vorzüglichsten Personen in Wagenaers »Vaterländischer Geschichte« und einer großen Anzahl von Gelehrten, Dichtern, Fürsten, Staatsmännern etc. Vgl. Verhuel, Jacobus H. et son œuvre (Par. 1875, Supplement 1877).