Invalidendank

[897] Invalidendank, Name eines 1872 in Berlin gegründeten Vereins zum Nachweis lohnender Beschäftigung für Militärinvaliden und zu ihrer und ihrer Witwen und Waisen Unterstützung. Seit 1876 besteht auch ein solcher Verein (I. für Sachsen) in Dresden (bis dahin Filiale des Berliner Vereins) mit mehreren Filialen im Lande. Die Mittel werden teils durch Mitgliederbeiträge und Schenkungen, teils durch Erwerbstätigkeit (Annoncenexpedition, Theaterbillettverkauf, Lotteriekollektion, Buchhandel, Veranstaltung von Konzerten etc.) aufgebracht. Der Reingewinn des Invalidendanks in Berlin wird größtenteils dem Kriegsministerium und den Generalkommandos der Armeekorps zur Verteilung überwiesen, während er in Dresden durch den Verein selbst verteilt wird. – Der 1898 anläßlich des 50jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Joseph I. in Wien gegründete österreichisch-ungarische I., mit Zweigvereinen in den Provinzen, bezweckt Förderung der Erwerbstätigkeit wie die Unterstützung von k. u. k. Militärinvaliden und deren Hinterbliebenen sowie aller Militärpersonen, die infolge des Dienstes als untauglich aus dem Armeeverband entlassen wurden, vermittelt kostenfrei Berufsstellen und unterstützt mit Barbeträgen. Das Vereinsvermögen bildet sich durch Mitgliederbeiträge, Widmungen, Veranstaltung von Lotterien, Gartenfesten, Konzerten und das Erträgnis der vom Verein betriebenen Geschäftszweige. Vgl. v. Bülow, Werdegang des österreichisch-ungarischen Invalidendanks (Wien 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 897.
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