Isónzo

[63] Isónzo (der Sontius der Alten), Fluß in der österreich. Grafschaft Görz und Gradisca, entspringt am Fuße des Jaluz (2655 m) in den Julischen Alpen, fließt mit gewundenem Lauf in meist engem Gebirgstal, nimmt bei Flitsch rechts die Koritnica, unterhalb Tolmein links die Idria auf, tritt bei Görz in die friaulische Ebene, empfängt weiter links die Wippach, darauf rechts den Torre (mit dem Natisone) und mündet 8 km südlich von Monfalcone als Sdobba in den Golf von Triest. Seine Länge beträgt 125 km, schiffbar wird er erst nahe seiner Mündung. Der I. hat in historischer Zeit wiederholt wesentliche hydrographische Veränderungen erlitten; ehemals scheint der obere Natisone in den I. bei Karfreit gemündet zu haben. Im untersten Lauf wandte sich der I. immer mehr nach O. und benutzt jetzt das Bett der Sdobba, während die frühere Deltamündung in den Lagunen von Grado (Aquileja) ein selbständiges System kleiner Küstenflüsse und Kanäle geworden ist. Vgl. v. Czörnig, Der I. als der jüngste Fluß Europas (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien, 1876); dagegen Gumprecht, Der mittlere I. und sein Verhältnis zum Natisone (Leipz. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 63.
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