Jakub Beg

[158] Jakub Beg, Mohammed, Herrscher von Kaschgar (Ostturkistan), geb. 1820, gest. 31. Mai 1877, war der Sohn von Issmet ulla, einem Gebetvorleser zu Chodshent. Bald nach seiner Geburt trennte sich seine Mutter von seinem Vater und heiratete einen Fleischer zu Pskent (50 Werft von Taschkent), in dessen Hause J. aufwuchs. Frühzeitig verlor er seine Eltern und wurde Tänzer. Durch die Verheiratung Nar Mahomeds von Taschkent mit seiner Stiefschwester wurde J. bald zum Offizier befördert und zum Beg von Aq-Mesdschid (Fort Perowsk) ernannt. Als 1864 Alim Kul von Kokand den Busuruk-Chan nach Kaschgarien sandte, befand sich J. in seinem Gefolge. 1865 benutzte er einen Aufstand der Dunganen, um sich zum Herrscher von Kaschgar zu machen, nannte sich seit 1870, wo er sich an Stelle Busuruks zum Chan von Dschiti Schahar (Ostturkistan) ausrufen ließ, Atalik Ghazi (»Verteidiger des Glaubens«), eroberte 1872 das Alpenland Sarighkul (Sarikol) und die Stadt Urumtsi (Handelsvertrag mit Rußland), wurde aber 1876 seiner östlichen Besitzungen durch die Chinesen beraubt. Vgl. Boulger, Life of Yakoob Beg (Lond. 1878); Wesselowsky, Der Badaulet Jaʿqub-Beg, Atalyq von Kaschgar (in »Zapiski der orientalischen Sektion der kaiserlich russischen Archäologischen Gesellschaft«, Bd. 11, 1898; russ.); Pantusow, Gedichte über Jaqub-Beg, den Beherrscher Kaschgariens, und über die Ereignisse seiner Zeit (in den »Gelehrten Nachrichten der Universität Kazan«, 1901; russ.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 158.
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