[229] Jerezwein (Xeres, spr. cheres-, Sherry), weiße trockne Weine des Gebietes zwischen den Mündungen des Guadalquivir und Guadalete, benannt nach der Stadt Jerez de la Frontera. Der beste J. wächst auf Kalkboden, erhält nach 36 Jahren eine tiefe Bern steinfarbe, feinstes Parfüm, gewürzhaften Wohlgeschmack, Geist und anregende, gesunde Wirkung. Diese Weine heißen dann Rancios, häufiger Soleras, einzelne auch Dottores, die vorzüglichsten, von denen die Flasche für 2024 Mk. verkauft wird. Napoleones. Jüngere Weine gehen unter dem Namen Menzawilla, Amontillado. Den jungen J. versetzt man häufig mit eingekochtem Most, um ihn dem ältern ähnlich zu machen; der zur Ausfuhr bestimmte erhält einen Zusatz von so viel Spiritus, daß der Alkoholgehalt 17,5 Proz. beträgt. Der Natural Sherry der Engländer erhält nur 24 Proz Spirituszusatz, während unverfälschter Wein mit 12 Proz. Alkohol nie zur Ausfuhr gelangt. Dies Mischen und Verschneiden der Jerezweine wird in besondern Faktoreien zu Cadiz und San Lucar vorgenommen. Der Handel liegt fast ganz in den Händen angesiedelter Ausländer, meist Briten. Seit Georg IV. ist der J. besonders in England beliebt und wird dort jedem andern Wein vorgezogen. Andre beliebte Weine des Gebietes sind San Lucar de Carámeda, Chimona, Rota (Tinto di Rota, der einzige Rotwein), Pajarete (ein heller Süßwein), Moskatel (Moscatel del paja, aus gewelkten Muskattrauben), Abocado etc. Der[229] Gesamtertrag der Weinberge von Jerez und Puerto Santa Maria beträgt etwa 1 Mill. hl.