Körösi

[508] Körösi (spr. köröschi), Joseph, ungar. Statistiker, geb. 20. April 1844 in Pest, war zuerst im Versicherungsfach tätig, wurde 1868 Mitglied der statistischen Landesrats, während er zugleich mit der volkswirtschaftlichen Redaktion des »Pesti Napló«, später der »Reform« betraut ward, 1870 erster Direktor des neugegründeten Statistischen Bureaus der Stadt Pest, das sich unter seiner Leitung einen angesehenen Rang unter den kommunalstatistischen Ämtern zu erwerben wußte. Von den durch K. verfaßten zahlreichen Arbeiten dieses Bureaus sind hervorzuheben: zwei Zensuswerke, drei über Mortalität, drei über Finanzen; Geschichte der Preise; »Kommunalstatistische Monatshefte« (1873 ff.); die wichtigsten sind auch in deutscher oder französischer Sprache erschienen. Mehrere Zweige der Statistik wurden durch Körösis Arbeiten auch in theoretischer Beziehung gehoben, so die Sanitätsstatistik, die Mortalitätslehre (neue sogen. »Individualmethode« der Mortalitätstabellen), die Statistik der Gemeindefinanzen (vgl. seine »Statistique internationale des finances des grandes villes« und »Bulletin annuel des finances des grandes villes«, 1877–1886, 10 Bde.), das Zählungswesen (Weltzählung 1890). Beachtung fanden auch seine Arbeiten zur Theorie der StatistikLimites de la démographie«, Genf 1882; »Armut und Todesursachen«, Wien 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 508.
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