Kaaden

[403] Kaaden, Stadt in Böhmen, 284 m ü. M., am linken Ufer der Eger, über die zwei eiserne Brücken führen, an der Linie Prag-Eger der Buschtěhrader Bahn und der Lokalbahn K.-Kaschitz, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat 6 Kirchen, darunter die 1183 gegründete Dechanteikirche, 2 Klöster, ein altes Stadttor, einen schönen Rathausturm, Denkmäler Josephs II. und des Arztes Löschner, ein Obergymnasium, eine landwirtschaftliche Mittelschule, Sparkasse, Handschuh-, Gummi- und Schuhwarenfabrikation, Bierbrauerei, Gewinnung von Farberde (Kaadnergrün) und Kaolin und (1900) 7458 deutsche Einwohner. In der Nähe befinden sich Braunkohlenbergwerke. – Im 12. Jahrh. gegründet, wurde K. 1277 zur königlichen Stadt erhoben. Hier 29. Juni 1534 Friede zwischen König Ferdinand I. und dem Herzog Ulrich von Württemberg. Die Stadt, in der die lutherische Lehre schon 1524 Eingang fand, verlor 1547 ihre Privilegien und hatte auch während des Dreißigjährigen Krieges viel zu leiden. Bei K. liegt die ausgedehnte Burgruine Hassenstein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 403.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika