[508] Kamenez-Podolsk (poln. Kamieniec-Podolsk), Hauptstadt des russ. Gouv. Podolien, auf einer felsigen Halbinsel gelegen, die vom Smotritsch, unweit der Mündung desselben in den Dnjestr, gebildet wird, hat 16 griechisch-orthodoxe Kirchen und 2 Klöster, 4 römisch-kath. Kirchen (darunter die 1361 erbaute Peter-Paul-Kathedrale, die unter der Türkenherrschaft in eine Moschee verwandelt wurde) und 3 Klöster, eine armenische Kirche, Synagoge, ein Seminar, 2 Gymnasien und (1897) 39,113 Einw., wovon etwa 50 Proz. Juden und 30 Proz. Polen. Die Stadt ist Sitz eines griechisch-orthodoxen und eines römisch-katholischen Bischofs. K. wird in russischen Chroniken zuerst im 12. Jahrh. erwähnt. 1240 wurde es von Batu bis auf den Grund zerstört. Nachdem es seit 1672 von den Türken besetzt war, kam es im Frieden von Karlowitz (1699) wieder an Polen, bei der Annektierung Podoliens 1795 aber an Rußland. Hier 22. Okt. 1633 Niederlage der Türken durch die Polen und 17. Dez. 1653 Friede zwischen diesen. Die Festungswerke wurden 1813 geschleift.
Brockhaus-1911: Kamenéz-Podolsk
Meyers-1905: Kamieniec-Podolsk · Podolsk · Kamenez-Litowski