Kanne [1]

[563] Kanne, ein bauchiges Gefäß mit engem Halse, schnabel- oder röhrenförmigem Ausguß und Henkel, das schon im Altertum bekannt war (griech. prochoos. oinochoe, s. Tafel »Vasen«, Fig. 9 u. 10). Die Kannen des Altertums waren meist aus Ton, Erz (s. Tafel »Bronzekunst I«, Fig. 2), Silber oder Gold, erst in späterer römischer Zeit aus Glas gefertigt. Im Mittelalter waren Ton und Metall die vorwiegenden Stoffe. In der Renaissancezeit war die K. ein beliebtes Tafel- und Prunkgeschirr. Neben den meist mit Deckeln versehenen Steinzeugkannen (s. die nebenstehende Abbildung) für den gewöhnlichen Gebrauch wurden solche aus Gold, aus vergoldetem Silber, aus Bronze (s. Tafel »Bronzekunst III«, Fig. 2), aus mit Silber und Bronze montiertem Kristall etc. gefertigt. Vgl. auch Krug und Tafel »Russische Kultur II«, Fig. 11.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 563.
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