[798] Keats (spr. kīts), John, engl. Dichter, geb. 31. Okt. 1796 in London, gest. 23. Febr. 1821 in Rom, Sohn eines Lohnkutschers. erhielt eine mäßige Schulbildung, hauptsächlich in Enfield (ohne Unterricht im Griechischen), und kam dann zu einem Londoner Chirurgen in die Lehre, bis ihm eine kleine Erbschaft ein unabhängiges Leben sicherte. Seine hohe poetische Veranlagung wurde am meisten durch die Lektüre Spensers und Chapmans geweckt; seinen »Poems« (1817) folgte bald die prächtige griechisch-romantische Dichtung »Endymion« (1818); doch fanden diese heute sehr geschätzten Verse an W. Croker in der »Quarterly review« einen so gehässigen Rezensenten, daß sich das Gerücht verbreitete, K. sei dadurch gebrochen worden. Tatsächlich war er mit Tuberkulose belastet. Dieses Leiden hinderte seine Verbindung mit Fanny Browne, seiner Braut, an die er eine Reihe Briefe voll edler Leidenschaft richtete (hrsg. von Forman, Lond 1878 u. 1896). Inzwischen schuf er die von seltenem Phantasiereiz erfüllten Dichtungen »Lamia«, »Isabella«, »The eve of St. Agnes and other poems« (1820), die ihn sofort und auf die Dauer berühmt machten. Shelley widmete dem Frühverstorbenen die Elegie »Adonais«. Eine vollständige Ausgabe seiner Werke besorgte Forman (1883, 4 Bde.; 2. Aufl. 1900, 5 Bde.); die »Poetical works« allein wurden herausgegeben von Lord Houghton (1869 u. ö.), F. T. Palgrave (1884), W. T. Arnold (1884, mit interessanter Einleitung über K.' Stil), Forman (6. Aufl. 1898), Rossetti (1888) u. a. Seine Briefe gaben Colvin (»Letters to his family and friends«, Lond. 1891) und vollständig Forman (1897) heraus. Sein Leben beschrieben Lord Houghton (»Life, letters and literary remains of J. K.«, Lond. 1848, 2 Bde.; neue Ausg. 1867), in kürzerer Fassung Colvin (1887) und W. M. Rossetti (1897), ferner Angellier (»De Keatsii vita et carminibus«, Par. 1893) und Marie Gothein (Halle 1897, 2 Bde.). Vgl. auch Hoops, K.' Jugend und Jugendgedichte (Leipz. 1895).