[905] Kimchi, 1) Joseph, der erste jüd. Gelehrte, der in christlichen Ländern (Provence) eine hebräische Grammatik verfaßte (um 115070), eine Polemik gegen das Christentum schrieb, Bachjas Buch (»Chobot halebaboth«, »Herzenspflichten«) ins Hebräische übertrug und einige biblische Bücher erklärte. Vgl. Bacher, J. K. et Aboulwalid (Par. 1883).
2) Moses, Sohn des vorigen, war Verfasser einer hebräischen Grammatik (zuerst gedruckt Pesaro 1508), der Kommentare zu den Sprüchen und Esra-Nehemia und synagogaler Gedichte.
3) David (abgekürzt Rdak, d. h. Rabbi David K), Sohn des vorigen, der berühmteste Sproß der Familie K., als Grammatiker, Lexikograph und Exeget noch heute hochgeschätzt, geb. um 1160 in Narbonne. Außer seinen Bibelerklärungen zur Genesis, Chronik, zu den Propheten und den Psalmen schrieb er eine Grammatik: »Michlol« (Konstant. 153234, mit Anmerkungen von Elia Levita, Vened. 1545, Leid. 1631 u. ö.), ein hebräisches Wörterbuch: »Sefer haschoraschim« (Wurzelwörterbuch), das nach ältern Drucken (Neap. 1490, Vened. 1529 u. 1552) von Lebrecht und Biesenthal (Berl. 183848, 2 Tle.) neu herausgegeben wurde. Neuerdings wurde eine kleine Schrift Kimchis u. d. T.: »Et sofer«, die über Massora und Akzente handelt (Lyck 1864), und sein Psalmenkommentar von Schiller-Szinessy (Cambr. 1885) ediert. Kimchis grammatisches System ward bekämpft von dem Katalonier Profiat Duran, genannt Efodi, um 1400 lebend. Vgl. Tauber, Standpunkt und Leistung des David K. als Grammatiker (Bresl. 1867).