Kloß

[153] Kloß, 1) Georg Franz Burkhard, freimaurerischer Geschichtsforscher, geb. 31. Juli 1787 in Frankfurt a. M., gest. daselbst 10. Febr. 1854, widmete sich dem Studium der Medizin und lebte als praktischer Arzt in seiner Vaterstadt. Er schrieb, gestützt auf die reichhaltigste und seltenste freimaurerische Bibliothek: »Bibliographie der Freimaurerei« (Frankf. a. M. 1841); »Die Freimaurerei in ihrer wahren Bedeutung« (das. 1846; 2. Aufl., Berl. 1855); »Geschichte der Freimaurerei in England, Irland und Schottland« (das. 1848); »Geschichte der Freimaurerei in Frankreich« (das. 1852–53, 2 Bde.). Die zuletzt genannten Werke sowie seine »Annalen der Loge zur Einigkeit in Frankfurt« wirkten bahnbrechend für die Begründung einer wahren Geschichte der Freimaurerei.

2) Moritz, Turnpädagog, geb. 18. März 1818 in Krumpa, Kreis Querfurt, gest. 1. Sept. 1881 in Dresden, widmete sich, im Seminar zu Weißenfels vorgebildet, in Berlin unter Eiselen dem Turnwesen. Als Turnlehrer des Gymnasiums zu Zeitz (seit 1844) machte er sich bekannt durch seine »Pädagogische Turnlehre« (Leipz. 1846). Von da 1850 als Direktor der königlichen Turnlehrerbildungsanstalt nach Dresden berufen und 1875 zum Professor ernannt, leitete er diese Anstalt bis zu seinem Tod. Er begründete 1855 die »Neuen Jahrbücher für die Turnkunst«. Seine Schriften galten besonders dem Schulturnen im Geiste von A. Spieß; am bekanntesten sind der »Katechismus der Turnkunst« (6. Aufl., Leipz. 1887), »Die weibliche Turnkunst« (4. Aufl., das. 1889) und das »Hantelbüchlein für Zimmerturner« (10. Aufl., das. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 153.
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