Knortz

[191] Knortz, Karl, deutsch-amerikan. Schriftsteller, geb. 28. Aug. 1841 in Garbenheim bei Wetzlar, wanderte 1863 nach Amerika aus, war hier 1866–68 zu Detroit in Michigan, darauf bis 1871 zu Oshkosh in Wisconsin, später in Cincinnati als Lehrer der deutschen Sprache und Literatur tätig und lebt gegenwärtig in Evansville im Staat Indiana als Schulsuperintendent. Für die deutschen Interessen wirkte er auch 1874 als Redakteur des »Deutschen Pioniers« in Cincinnati, dann der »Indiana Deutschen Zeitung« zu Indianapolis. K. hat sich durch Schriften über amerikanische Literatur und namentlich über Volkskunde Verdienste erworben. Zu den erstern gehören die »Geschichte der nordamerikanischen Literatur« (Berl. 1891, 2 Bde.); »Longfellow« (Hamb. 1879); »Walt Whitman, der Dichter der Demokratie« (u. Aufl., Leipz. 1899); »Poetischer Hausschatz der Nordamerikaner« (Oldenb. 1902) u. a. Seine wichtigsten Schriften zur Volkskunde sind: »Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer« (Jena 1871); »Mythologie und Zivilisation der nordamerikanischen Indianer« (Leipz. 1880); »Folklore. Mit einem Anhang: Amerikanische Kinderreime« (Dresd. 1896); »Folkloristische Streifzüge« (Oppeln 1899, Bd. 1); »Was ist Volkskunde?« (Altenb. 1900); »Streifzüge auf dem Gebiet amerikanischer Volkskunde« (Leipz. 1902). Fernerhin schrieb er: »Deutsches und Amerikanisches« (Glarus 1894); »Individualität. Pädagogische Betrachtungen« (Leipz. 1897); »Friedrich Nietzsche und sein Übermensch« (Zürich 1898), mehrere Sammlungen von Gedichten, Aufsätze, Skizzen, Übersetzungen u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 191.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika