Kolzów

[316] Kolzów, Alexej Waßiljewitsch, russ. Volksdichter, geb. 14. (2.) Okt. 1809 in Woronesh, gest. daselbst 31. (19.) Okt. 1842, betrieb in seiner Jugend das väterliche Geschäft des Viehhandels, bildete sich daneben als Autodidakt, namentlich durch das Lesen der Werke Lomonossows, Dershawins, Shukowskijs, Puschkins u. a., und begann sich nun selbst im Dichten zu üben. In Moskau fand er 1831 Gelegenheit, seine Poesien in den dortigen Blättern zu veröffentlichen, und erwarb sich durch sie zahlreiche und hohe Gönner, von denen Stankewitsch 1835 eine erste Sammlung von 18 Gedichten Kolzows herausgab. Eine Gesamtausgabe seiner Gedichte mit einer von Belinskij verfaßten Biographie erschien in Petersburg 1846 (letzte Ausgabe das. 1895); ins Deutsche wurde der größte Teil derselben von Fiedler (Leipz. 1885, in Reclams Universal-Bibliothek) sowie von M. Michelsson (Petersburg 1891) übersetzt. Fr. v. Bodenstedt, in dessen »Poetischer Ukraine« (Stuttg. 1849) sich ebenfalls Gedichte von K. in deutscher Übersetzung finden, nennt K. den russischen Burns. K. war der erste, der das russische Volkslied wahrhaft künstlerisch verarbeitete.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 316.
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