[328] Kommersbuch, Sammlung der Lieder, die bei studentischen Kommersen gesungen werden. In den Kommersbüchern findet sich neben den edelsten Blüten deutscher Wander-, Liebes- und Vaterlandsdichtung die muntere und witzige, aber manchmal auch ins Rohe und Alberne überschlagende Burschenlyrik, eine der deutschen Literatur eigne, kulturgeschichtlich interessante Erscheinung. Die ältesten Sammlungen sind von Kindleben (Halle 1781), A. Niemann (1782 u. 1785), Rüdiger (Halle 1791), das »Akademische Lustwäldlein«, gesammelt durch Herkules Raufseisen (Altdorf 1794). Gegenwärtig sind die verbreitetsten Kommersbücher: das Leipziger »Kommersbuch für deutsche Studenten«, das Lahrer (redigiert von Silcher und Erk), das »Kommersbuch der Tübinger Hochschule«, das Heidelberger »Liederbuch für deutsche Studenten« und das Leipziger »Allgemeine Reichskommersbuch für deutsche Studenten«.