Korintherbriefe

[497] Korintherbriefe (Briefe an die Korinther) nennt man in erster Linie zwei Schriften des neutestamentlichen Kanons, von Paulus im Frühjahr 58 von Ephesus und im Herbst desselben Jahres von Mazedonien aus an die christliche Gemeinde in Korinth gerichtet und von vorzüglichem Wert sowohl für die Charakteristik ihres Verfassers als für die Kenntnis urchristlicher Gemeindezustände, zumal da die Echtheit dieser Briefe fast immer anerkannt worden ist. Die besten Kommentare lieferten Meyer (8. Aufl., bearbeitet von Heinrici, Götting. 1896–1900, 2 Bde.), Heinrici (Berl. 1880–87, 2 Bde.) und Schmiedel (2. Aufl., Freiburg 1892). Als dritten Korintherbrief bezeichnet man einen apokryphen Briefwechsel des Apostels mit den Korinthern, der als Bestandteil der sogen. Paulusakten (s. d.) überliefert ist. Vgl. Harnack, Untersuchungen über den apokryphen Briefwechsel der Korinther mit dem Apostel Paulus (Sitzungsberichte der Berliner Akademie der Wissenschaften, 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 497.
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