Kreyssig

[658] Kreyssig, Friedrich, Literarhistoriker, geb. 5. Okt. 1818 auf dem Landgut Gottesgabe bei Mohrungen in Ostpreußen, gest. 20. Dez. 1879 in Frankfurt a. M., erhielt seine Ausbildung auf den Lehrerseminaren zu Fenkau und Königsberg, wurde Lehrer in Prökuls bei Memel, gab jedoch diese Stelle wieder auf, um 1839–42 in Königsberg Philologie und Geschichte zu studieren. Er wurde hierauf als Lehrer in Wehlau, 1845 als Oberlehrer an der Realschule in Elbing angestellt, erhielt 1858 die Direktorstelle an dieser Anstalt, 1869 diejenige an der Realschule in Kassel und wurde 1870 nach Frankfurt a. M. zur Leitung der von der Polytechnischen Gesellschaft begründeten Lehranstalten berufen. Außer pädagogischen Schriften, in denen er für die Ausbildung der Realschule eintrat, veröffentlichte er eine »Geschichte der französischen Nationalliteratur« (Berl. 1851; 6. Aufl., umgearbeitet von A. Kreßner und J. Sarrazin, 1889, 2 Bde.); »Justus Möser, ein Lebensbild«[658] (das. 1856); »Vorlesungen über Shakespeare« (das. 1860, 3 Bde.; 3. Aufl. 1877); »Studien zur französischen Kultur- und Literaturgeschichte« (das. 1864); »Vorlesungen über Goethes Faust« (das. 1866; 2. Aufl., hrsg. von F. Kern, 1889); »Trois siècles de la littérature française« (das. 1869, 2. Aufl. 1876); »Vorlesungen über den deutschen Roman der Gegenwart« (das. 1870); »Shakespeare-Fragen« (Leipz. 1871); »Über die französische Geistesbewegung im 19. Jahrhundert« (Berl. 1873) und zahlreiche Essays und Kritiken in den »Preußischen Jahrbüchern« und andern Zeitschriften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 658-659.
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