Krossen

[741] Krossen (K. an der Oder, Crossen), Kreisstadt im preuß. Regbez. Frankfurt, an der Mündung des Bober in die Oder und der Staatsbahnlinie Bentschen-Kottbus, 39 m ü. M., hat eine 156 m lange Oderbrücke, 3 evangelische und eine kath. Kirche, ein altes Schloß, ein Realprogymnasium, eine Wein- und Obstbauschule, Molkereischule, Erziehungsanstalt für verwahrloste Mädchen (Marienstift), Amtsgericht, Hauptsteueramt, Messingwaren-, Kupferröhren-, Tuch- und Pflaumenmusfabrikation, Obst- und Weinbau, Wein- und Fischhandel, Schiffahrt und (1900) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 52) 7369 Einw., davon 401 Katholiken und 112 Juden. – K., schon 1005 gegründet, früh als Oderübergang bedeutend, erhielt 1232 deutsches Stadtrecht, war dann Hauptort eines niederschlesischen Fürstentums, das 1482 als Pfand und 1537 bleibend an Brandenburg kam, und wurde 1633 von kaiserlichen Truppen erobert und geplündert. Am 14. Mai 1886 wurde die Stadt von einem verheerenden Wirbelsturm arg heimgesucht. Vgl. v. Obstfelder, Chronik der Stadt K. (Krossen 1895); Lüddecke, Bilder aus dem Krossener Odergau (das. 1902); Bruchmüller, Zwischen Sumpf und Sand (Berl. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 741.
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