Kummer [1]

[798] Kummer, lähmender (asthenischer) Affekt, der sich in der Regel infolge getäuschter Erwartungen, aussichtslosen Kampfes mit äußern Hindernissen, Verlustes unersetzbarer Güter etc. einstellt und häufig in einen Zustand dauernder Depression des ganzen Seelenlebens, bez. in Melancholie übergeht. Der dem Kummervollen beständig vorschwebende Gedanke an sein Mißgeschick wirkt niederdrückend auf sein ganzes Denken und Wollen, und der Herabsetzung der geistigen Frische und Spannkraft entspricht zugleich eine körperliche Erschlaffung insbes. der willkürlichen Muskeltätigkeit, so daß der K. an der gebeugten Haltung, den schlaffen, hängenden Zügen und matten Bewegungen leicht kenntlich wird.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 798.
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