Kurucz

[871] Kurucz (spr. kúrrutz), ungar. Wort, vielleicht aus dem lateinischen crucius, cruciatus (miles) gebildet oder aus dem türkischen khurudsch (der Aufständische) abgeleitet, erlangte später eine spezielle Bedeutung, indem man die 1514 unter dem Titel von Kreuzfahrern rebellierenden Bauern so bezeichnete (s. Dózsa); im 17. Jahrh. nannten sich die Anhänger des Grafen Emmerich Thököly und Franz Rákóczis II. Kuruzzen. Daher die von diesen geführten Kriege »Kuruzzenkriege«, sowie auch die betreffende Zeit in der ungarischen Geschichte den Namen »Kuruzzenzeit« führt. Die verachteten Gegner der aufständischen Kuruzzen wurden Labancz (s. d.) genannt. Die Lieder und Gesänge der Kuruzzen wurden neuestens von Thaly und Káldy gesammelt und herausgegeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 871.
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