[153] Dózsa (spr. dōscha), Georg, Anführer im ungar. Bauernkrieg 1514, aus dem Flecken Dalnok im Szeklerland gebürtig, deshalb auch häufig Georg Székely genannt, zeichnete sich als Hauptmann eines Reitertrupps bei der Belagerung von Belgrad aus und wurde darauf von Bakócs, Erzbischof von Gran, an die Spitze eines zu einem Kreuzzug gesammelten Heeres von etwa 40,000 Mann gestellt, das D., da die Kreuzfahrt unterblieb, dazu benutzte, um Rächer und Befreier des Bauernvolkes zu werden. D. schlug Stephan Báthory, nahm die Stadt Csanád ein, ließ ihren Bischof Csáky pfählen, Adlige hinrichten und wandte sich als »Feldherr des Kreuzheeres« (belliger cruciferorum), »Untertan des Königs und nicht der adligen Herren«, gegen Temesvar. Nach zweimonatiger Belagerung war die Festung ihrem Falle nahe, als der Woiwod von Siebenbürgen, Johann von Zápolya, zum Entsatz herbeieilte. D., bei einer Erkundung gefangen, ward auf einem zum Glühen gebrachten Thron geröstet. Sein Heer ergriff die Flucht. Vgl. Márki, Georg D. und seine Empörung (ungar., Budapest 1884), und den Roman von Eötvös: »Der Bauernkrieg in Ungarn« (deutsch 1850).