[230] Lattich, Gattung der Kompositen, s. Lactuca. Der wilde L. (Zaunlattich, Skariol, Leberdistel, L. scariola L.) wird mehrfach als Stammpflanze des kultivierten Staudensalats (Gartensalat, L. sativa L.) betrachtet. Von diesem unterscheidet man drei Abarten: Schnitt- oder Stichsalat, mit hell-, dunkelgrünen, rot gefleckten, dunkelroten Blättern in offener Rosette, die man allmählich von innen nach außen absticht; Bindsalat (römischer Salat, Sommerendivien), mit länglichen, aufrechten, eine geschlossene Rosette bildenden Blättern, die man zusammenbindet, um die innern zu bleichen; der französische Bindsalat findet mit Recht schnell größere Verbreitung. Kopfsalat, mit breiten, blasig aufgetriebenen, kopfförmig zusammenschließenden Blättern; dieser wird am häufigsten gebaut und auch unter Strohmatten überwintert. Man kultiviert von diesen drei Hauptsorten viele Varietäten (Gelber Pariser Salat und Gelber Steinkopfsalat, s. Tafel »Gemüsepflanzen IV«, Fig. 1 u. 2), die aber sämtlich leicht ineinander übergehen, wenn man die Samenpflanzen verschiedener Sorten nicht weit voneinander entfernt hält. Frühlingskopfsalat enthält 1,924 eiweißartige Körper, 0,375 Fett, 0,113 Zucker, 1,980 sonstige stickstofffreie Substanzen, 0,879 Zellulose, 0,789 Asche, 93,940 Wasser. Salat war schon den Persern zur Zeit des Kambyses bekannt; Plinius nennt bereits die meisten der jetzt bei uns gebauten Varietäten, und die alten Griechen kannten deren wenigstens zwei. Von jeher war der Salat eine Lieblingsspeise des gemeinen Mannes in Griechenland. Jetzt ist er über alle Erdteile verbreitet, in Asien bis Nordchina und Japan. Der blaue L. (L. perennis L.). mit fiederspaltigen Blättern, doldentraubig verästeltem Stengel und blauen Blüten, findet sich in Süd- und Mitteleuropa und wird gleichfalls als Salat benutzt, indem man die Blattrosette im Frühjahr mit Schieferplatten bedeckt und dadurch bleicht.