Lattmann

[230] Lattmann, Julius, Philolog und Pädagog, geb. 4. März 1818 in Goslar, gest. 20. Aug. 1898 in Göttingen, studierte 1837–41 Theologie, 1843–46 Philologie in Göttingen, wurde 1848 Hilfslehrer in Stade, 1850 Lehrer am Gymnasium in Göttingen, 1870 Direktor des Gymnasiums in Klausthal und trat 1890 in den Ruhestand. L. erwarb sich ein wesentliches Verdienst um die Einführung der gesicherten Ergebnisse der neuern Sprachvergleichung in die lateinische und griechische Schulgrammatik, erkannte jedoch den geschichtlichen Inhalt des Altertums als bestimmenden Kern des klassischen Unterrichts an. Dabei war er für die Einführung der induktiven Methode bemüht. Von seinen Schriften nennen wir: »Lateinische Schulgrammatik« (mit H. D. Müller, Götting. 1864; 7. Aufl. u. d. T.: »Kurzgefaßte lateinische Grammatik«, 1892); »Griechische Grammatik« (mit Müller, das. 1863; 5. Aufl. 1893); »Grundzüge der deutschen Grammatik« (8. Aufl., das. 1902); »Cornelii Nepotis liber. emendatus et suppletus« (8. Aufl., das. 1889); »Kombination der methodischen Prinzipien im lateinischen Unterricht« (Klausthal 1882; 2. Aufl., Götting. 1888); »Einführung der induktiven Methode in den lateinischen Elementarunterricht« (das. 1886); »Die Verirrungen des deutschen und lateinischen Elementarunterrichts« (das. 1892); »Geschichte der Methodik des lateinischen Elementarunterrichts seit der Reformation« (das. 1896); »Ratichius und die Ratichianer« (das. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 230.
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