Llanquíhue

[638] Llanquíhue (spr. ljannkĭ-u-e), chilen. Provinz, 117,879 qkm mit (1902) 94,852 Einw. (0,8 auf 1 qkm), darunter 2500 Deutsche, durch die auf Veranlassung der Regierung dies Gebiet 1852 zuerst kolonisiert wurde. Die Provinz umfaßt den überwiegend ebenen, gut bewässerten Raum zwischen den Kordilleren im O. und dem Küstengebirge im W., in dem sich der See L. (585 qkm, 52 m ü. M.) am Fuß der Vulkane von Osorno (2652 m) und Calbuco (1691 m) ausbreitet. Das Klima ist feucht und gesund; es begünstigt den Bau der Zerealien, und die Urwälder von L. gehören zu den großartigsten von ganz Chile. Hauptbeschäftigung sind Landwirtschaft und Waldarbeit, letztere besonders Sache der Eingebornen (Chiloten). Ausgeführt werden Sohlleder, Wachs und Honig nach Hamburg, Bauholz, Kartoffeln, Butter, Bier etc. nach andern Teilen des Landes. Hauptstadt ist Puerto Montt (s. d.) mit schönem Hafen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 638.
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