Long [2]

[702] Long, 1) (Chaillé Long) Charles, Afrikareisender, geb. 2. Juli 1842 in Princeß Anne im nordamerikanischen Staat Maryland, machte in der Nordarmee den Sezessionskrieg mit und trat 1869 als Oberstleutnant des Generalstabs in die ägyptische Armee. 1874 der Expedition Gordons zugeteilt, wurde er von ihm zum König Mtesa in Uganda gesandt, wobei er den Longsee (Ibrahim Pascha-See), zwischen Albertsee und Viktoria Niansa, entdeckte. Im Sommer 1882 versah er die Konsulatsgeschäfte der nordamerikanischen Union in Alexandria (während des Bombardements) und war 1887–89 Generalkonsul in Korea. 1897 nahm er am Weltpostkongreß in Washington teil und war 1900 Spezialkommissar der Union auf der Pariser Weltausstellung. Er schrieb: »Central-Africa. Naked truths of naked people« (Lond. 1876); »Egypt, Africa and Africans« (1878) und »Three prophets: Chinese Gordon, Mohammed-Ahmed, Arabi Pasha« (1884); »L'Egypte et ses provinces perdues« (Par. 1892); »La Corée, ou Tchosen, la terre du calm matinal« (das. 1894).

2) Walter H., engl. Staatsmann, geb. 1854, studierte in Oxford und wurde 1880 für einen Bezirk von Wiltshire, den schon sein Vater und Großvater im Unterhaus vertreten hatten, zum Mitgliede des Parlaments erwählt. L. trat der konservativen Partei bei, war von 1886–92 Sekretär des Lokalverwaltungsamtes, vom Juli 1895 bis zum November 1900 unter Lord Salisbury Präsident des Ackerbauministeriums und wurde dann zum Präsidenten des Lokalverwaltungsamtes ernannt, welche Stellung er auch in dem im Juli 1902 gebildeten Ministerium Balfour behielt, 1905 aber mit dem Obersekretariat für Irland vertauschte.

3) Nordpolarreisender, s. De Long.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 702.
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