[905] Lyons (spr. lai-ĕns), 1) Edin und Lord, brit. Admiral und Staatsmann, geb. 29. Nov. 1790 zu Burton in Hampshire, gest. 24. Nov. 1858, trat in früher Jugend in die Marine und wurde 1814 Kapitän. 1828 wurde er als Kommandeur einer Fregatte in die griechischen Gewässer gesandt und 1835 zum Gesandten in Athen ernannt, wo er dem russischen und dem französischen Einfluß kräftig entgegentrat. 1849 bis 1851 vertrat er England als Gesandter in Bern, dann in Stockholm, wurde 1850 zum Konteradmiral ernannt und im Januar 1854 als Zweitkommandierender der Mittelmeerflotte nach dem Orient gesandt. Hier nahm er an dem Bombardement von Odessa teil, besetzte 9. Mai Redut-Kalé und leistete ausgezeichnete Dienste bei dem Transport der alliierten Truppen nach der Krim und bei dem ersten Bombardement von Sebastopol. Im Januar 1855 erhielt er den Oberbefehl der englischen Flotte im Schwarzen Meer. Er nahm 24. Mai d. J. Kertsch und wirkte bei dem Angriff auf Sebastopol 18. Juni mit. Im Juni 1856 wurde er mit dem Titel Baron L. von Christchurch in den Peersstand erhoben, im März 1857,;um Vizeadmiral befördert. Vgl. Wilmot, Life of Vice-Admiral Edmund Lord L. (Lond. 1898).
2) Richard Bickerton Pemell, Lord, Sohn des vorigen, geb. 26. April 1817 in Lymington, gest. 5. Dez. 1887, begann die diplomatische Laufbahn 1839[905] als Attaché seines Vaters in Athen, kam 1852 nach Dresden, 1853 zur Gesandtschaft für Toskana. Im Dezember 1858 ging er als Gesandter nach New York und leistete während des Bürgerkriegs durch seine Umsicht England große Dienste. 1865 ward er Botschafter in Konstantinopel, und im Sommer 1867 ging er nach Paris, wo er 20 Jahre als Botschafter wirkte. Als er im November 1887 sein Amt niederlegte und nach England zurückkehrte, wurde er zum Earl L. erhoben. Kurz vor seinem Tode trat er zur katholischen Kirche über.