Mühlbach [1]

[212] Mühlbach, 1) Marktflecken in Tirol, Bezirksh. Brixen, 777 m ü. M., an der Mündung des Valserbachs in die Rienz, am Eingang in das Pustertal und an der Südbahnlinie Marburg-Franzensfeste gelegen, besuchter Sommeraufenthalt, mit einer gotischen Kirche, Nonnenkloster mit Erziehungsinstitut, Holzstoff- und Pappenfabrik und (1900) 718 Einw. Nordöstlich die Mühlbacher Klause mit Resten der 1809 von den Franzosen gesprengten Befestigungswerke und das Bad Bachgart (920 m) mit erdigsalinischer Quelle; südwestlich das durch blutige Gefechte zwischen den Tirolern und Franzosen 1797 bekannte Dorf Spinges (mit Denkmal und 261 Einw.) und südöstlich, jenseit der Rienz, das restaurierte Schloß Rodeneck des Grafen Wolkenstein (891 m). – 2) M. (magyar. Szász-Sebes, spr. ßāß-schébesch, rumän. Sabesin), Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Hermannstadt (Siebenbürgen),[212] ehemals eine deutsche und befestigte Stadt, zu beiden Seiten des Flusses M. (magyarisch Sebes) und an der Staatsbahnlinie Alvincz-Hermannstadt, mit gotischer evang. Kirche, einem der ältesten und schönsten Baudenkmäler Siebenbürgens, einer neuen (1905) magyarischen Kirche für die in den umliegenden Dörfern zerstreut wohnenden protestantischen Magyaren, einem Franziskanerkloster, Tuchweberei, Dampfsägewerk, Eisenwerk, Acker- und Weinbau, evang. Gymnasium, Forstdirektion, Bezirksgericht und (1901) 7770 meist rumänischen und sächsischen (griechisch-orientalischen und evang.) Einwohnern. In der Nähe (4 km) Dorf Petersdorf mit großer Papierfabrik.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 212-213.
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