[42] Madi (A-Madi), Negervolk am Nil unterhalb Dusile, um 5.° nördl. Br. und 30.° östl. L.; große, stark gebaute Leute, von hellerer Farbe als ihre Nachbarn, die Bari und Dinka, den Schuli ähnlich. Sie schlagen die vier untern Schneidezähne aus, tätowieren Stirn und Schläfe, tragen eiserne, mit Stacheln versehene Armringe, um den Hals Eberzähne, die Weiber in der Oberlippe Holzscheiben oder einen ehernen Reisen mit Perlen. Sie haben ein gutes Familienleben, Beschneidung kommt nicht vor. Die Kleidung besteht nur in schmalem Ledergürtel oder umgehängtem Fell, die Bewaffnung in Lanze, Bogen und Pfeilen (sie betreiben auch Eisentechnik). Ihre Hütten bestehen aus Flechtwerk mit glockenartigem Dach. Hauptbeschäftigung ist Rinder- und Schafzucht, man bereitet auch Butter. Merkwürdig sind ihre dolmenartigen Gräber. Die M. wurden durch Schweinfurth, Junker und Emin Pascha bekannt; nach letzterm haben sie sich von NW. zwischen die Lur und Schilluk eingeschoben.