[135] Mairet (spr. märä), Jean de, franz. Dramendichter, geb. im Mai 1604 in Besançon, wohin sein Großvater aus Westfalen eingewandert war, gest. 31. Jan. 1687, studierte in Paris, wo er in der Folge dem 1632 enthaupteten Herzog von Montmorency nahestand und dann die Gunst des Grafen Bélin genoß. Drei seiner zwölf Dramen sind Marksteine der Theatergeschichte, die Schäferspiele: »Sylvie« (ausgeführt 1626) und »Silvanire« (1630; neu hrsg. von Otto, Bamberg 1890), in welch letzterm zuerst die drei Einheiten beobachtet wurden, und »Sophonisbe« (1634; neue Ausg. von Vollmöller, Heilbr. 1888), sein Meisterwerk, das glänzende, noch von Voltaire geschätzte Vorbild der sogen. klassischen Tragödien Corneilles und Racines. Seine nach 1634 geschriebenen Stücke gefielen nur wenig, weshalb er 1637 die maßloseste Fehde gegen Corneilles »Cid« führte. Vgl. Dannheisser, Studien zu Mairets Leben (Ludwigshaf. 1888).