Maravedi

[263] Maravedi, im frühen Mittelalter die Bezeichnung für das Gewicht, nach dem die den Mauren abgenommene Beute (Morobotín) unter die Soldaten verteilt wurde. Von den Mauren als Goldmünzen in Spanien eingeführt, wurden sie von Alfons I. als erste portugiesische Münze mit dem König zu Roß und auf der Rückseite einem Kreuz aus fünf Schildchen, von Ferdinand II. als erste Goldmünze Leons mit dem Königskopf und auf der Rückseite dem Löwen, vom kastilischen Alfons VIII. mit arabischer Inschrift (»der Fürst der Katholiken« etc.) geprägt. In Spanien waren die M. 1474–1848 kleinste Kupfermünzen, zuletzt auch in Stücken von 2 M. devellon (Ochavo), 4 (Cuarto) und 8 (Ochota), letztere zeitweise aus Bronze. Als Rechnungseinheit galt der M. stets 1/34 des Real der verschiedenen Währungen, in der Valuta di cambio (ital., valor de cambio span.) bis 1848 = 1,205, dann bis Ende 1864 = 0,626 Pfennig, obwohl er gesetzlich 3 Centimos gelten sollte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 263.
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