Martigny [1]

[364] Martigny (spr. -tinji, deutsch Martinach), 1) (M. la Ville) Stadt und Bezirkshauptort im schweizer. Kanton Wallis, 477 m ü. M., in einst sumpfiger Gegend nahe dem linken Ufer der Dranse bei ihrer Mündung in die Rhone, an der Bahnlinie Bouveret-Brieg-Simplon, mit Elektrizitätswerk, Handel und (1900) 1819 Einw. – 2) (M. le Bourg, M.-Burg) Flecken daselbst in fruchtbarer, weinreicher Lage, mit Resten eines römischen Amphitheaters und 1278 Einw. – 3) (M.-Combe) Gemeinde daselbst, aus mehreren Dörfern etc. bestehend, am linken Ufer der untern Dranse, zählt 1144 Einw. Ein Seitental führt über Forclaz und den Col de Balme (2204 m) ins Chamonixtal, während die Dranse selbst nach den Oberstufen des Aostatals leitet. Im Namen bewahrt M. die Erinnerung an den Sendboten Martinus (4. Jahrh.); der ursprünglich keltische Ort wurde 57 v. Chr. von den Römern besetzt (Octodurum). Vgl. »Führer« von Emonet (Lausanne 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 364.
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