Megăra [1]

[544] Megăra, 1) uralte, von Karern gegründete Hauptstadt der altgriech. Landschaft Megaris, der Insel Salamis gegenüber, bestand aus drei Teilen: der alten Burg Karia, der neuern, westlich davon gelegenen, von Alkathoos erbauten und nach ihm benannten Burg und der am südlichen Fuß beider gelegenen Stadt, wozu noch die Hafenstadt Nisäa mit der davorliegenden befestigten (jetzt landfesten) Insel Minoa kam, zu der seit 455 lange Mauern hinabführten. Die Burg Karia enthielt den Tempel der Demeter, das Megaron; in der Stadt befanden sich Tempel des olympischen Zeus, des Dionysos und der Aphrodite, das Heroon des Alkathoos etc. In M. hatte die Philosophenschule des Eukleides ihren Sitz. Stark befestigt und bis auf den Peloponnesischen Krieg mächtig, sank M. später infolge der unaufhörlichen Überfälle der Athener mehr und mehr, um im 5. Jahrh. n. Chr. ganz zu verschwinden. Vgl. Fr. Cauer, Parteien und Politiker in M. und Athen (Stuttg. 1890). Das neue M. ist Hauptstadt einer Eparchie im Nomos Attika mit (1896) 6442 (Gemeinde 6529) Einw. – 2) M., mit dem Zunamen Hybläa, Stadt auf der Ostküste von Sizilien, nördlich von Syrakus, um 725 v. Chr. von Doriern aus Megara gegründet, berühmt durch ihren Honig. Um 483 durch Gelon unterworfen, sank sie zur syrakusischen Landstadt herab. Mauerreste zwischen den Flüssen S. Gusmano und Cantara.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 544.
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