Middlesbrough

[772] Middlesbrough (spr. middelsbro), Seestadt und besondere Grafschaft in dem Cleveland genannten Bezirk Yorkshires in England, an der Mündung des Tees, erst seit 1830 infolge der Entdeckung reicher Eisenlager entstanden und ungemein rasch gewachsen, so daß es 1871 bereits 39,563,1901 aber 91,302 Einw. zählte. M. ist gut gebaut, mit breiten Straßen und stattlichen Häusern. An hervorragenden Gebäuden besitzt es mehrere moderne Kirchen, darunter eine katholische Kathedrale, ein Rathaus im gotischen Stil (von 1889), eine Eisenhütten- und Fondsbörse (im italienischen Stil 1866–68 erbaut), Handelskammer, Zollhaus, Lateinschule, Theater. Den Albertpark schenkte der Stadt 1866 einer ihrer Gründer, der Mecklenburger Bolchow. Ihm und John Vaughan, den Begründern der großen Stahlwerke, sind Denkmäler errichtet. M. hat großartige Eisen- und Stahlwerke (1901: 5067 Arbeiter), Schiffswerften (2467 Arbeiter, es wurden [1903] 20 Schiffe von 23,629 Ton. gebaut), Maschinenbauwerkstätten (3902 Arbeiter), chemische Fabriken und Salzwerke. Seine Docks vermögen Schiffe von 3000 T. Gehalt aufzunehmen. Zum Hafen gehören (1908) 74 Schiffe von 46,305 T. Gehalt und 42 Fischerboote; 1903 liefen 3166 Schiffe von 1,773,923 T. ein. Wert der Ausfuhr, die seit 1899 sehr abgenommen hat, 1903: 4,623,315 Pfd. Sterl. (besonders Roheisen, Eisen- und Stahlwaren im Wert von 2,9 Mill. Pfd. Sterl.), der Einfuhr (vornehmlich Eisenerz) 1,371,598 Pfd. Sterl. M. ist Sitz eines römisch-katholischen Bischofs und eines deutschen Konsuls.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 772.
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