[785] Mikroklīn, Mineral, identisch mit dem Orthoklas (s. d. und Feldspat). Die ein- und ausgewachsenen, gewöhnlich großen und scheinbar einfachen Kristalle sind gewöhnlich polysynthetisch aus mikroskopischen Zwillingslamellen aufgebaut, wodurch im Dünnschliff eine überaus charakteristische Gitterstruktur entsteht; es finden sich aber in manchen Schriftgraniten auch einfache, nicht lamellar verzwillingte Spaltungsstücke. Glanz, Pelluzidität, Farbe und Vorkommen wie beim Orthoklas. Ausgewachsene Kristalle finden sich in Drusen von Granit und granitischen Gängen (Hirschberg, Striegau, Arendal, Ural, Magnet-Cove in Arkansas), eingewachsene in vielen Gneisen, Graniten, Syeniten und Eläolithsyeniten. Eine spangrüne Varietät, zuerst als Geschiebe am Amazonenstrom gefunden, wird Amazonenstein genannt; sie kommt in besonders schönen Kristallen bei Miask im Ilmengebirge, in Grönland und am Pike's Peak in Colorado vor und wird in Jekaterinburg zu Dosen, Ringsteinen, Vasen u. dgl. verarbeitet.