[232] Syenīt, ein massiges kristallinisches Gestein, in seiner typischen Ausbildung (S. im engern Sinne des Wortes) aus Orthoklas u. Hornblende bestehend, zuweilen aber neben oder an Stelle von Hornblende auch Augit (Augitsyenit) oder Biotit (Glimmersyenit) enthaltend. Durch Aufnahme von Quarz (Syenitgranit) geht der S. oft in Granit über. Neben Orthoklas tritt mitunter auch Oligoklas in das Gemenge. Von akzessorischen Bestandteilen ist außer Magnet- und Titaneisen als besonders charakteristisch Titanit (und auch Orthit) auszuführen. S. besitzt meistens mittel körnige Struktur; eine porphyrartige entsteht durch Auftreten einzelner größerer Orthoklase, eine schieferige durch parallele Anordnung der tafel förmig entwickelten Orthoklase oder durch lagenweise Verteilung der Hornblende oder des Glimmers. Die Absonderung ist wie bei dem Granit eine unregelmäßig polyedrische, pfeiler- oder säulenförmige und kugelige; letztere tritt namentlich bei beginnender Verwitterung hervor. Die chemische Zusammensetzung schwankt zwischen 50 und 62 Proz. Kieselsäure, 1320 Proz. Tonerde, 615 Eisenoxyd und -Oxydul, 37 Kalk, 14 Magnesia, 37 Proz. Kali und 24 Natron;[232] nur in manchen Augitsyeniten (von denen der Laurvikit von Laurvik in Norwegen eine fluidal struierte Abart. darstellt) und Eläolithsyeniten überwiegt das Natron das Kali (sogen. Natronsyenite, Sodasyenite). Das spezifische Gewicht ist 2,72,9. S. ist gewöhnlich mit granitischen Gesteinen eng verknüpft; wie diese tritt er in der Regel in Stöcken und Massiven auf, seltener in Gängen; in letztern ist er oft feinkörnig bis dicht, als sogen. Syenitaplit entwickelt. Schöne Varietäten von S. gibt es in Sachsen (Dresden, Meißen), in Schlesien, Mähren, Norwegen und Nordamerika. Seine technische Verwendung ist die gleiche wie die des Granits. Verwandte Gesteine oder Varietäten sind: Monzonit (so genannt nach dem Berg Monzoni in Südtirol), ein zum Gabbro sich hinneigender Augitsyenit, der oft reichlich Kalknatronfeldspat (Oligoklas) und akzessorisch auch Biotit und Hornblende führt; Nordmarkit, ein wesentlich aus Alkalifeldspaten (Mikroperthit, Natronorthoklas und Albit) bestehender S., durch hohen Alkaligehalt (etwa 7 Proz. Na2O u. 5 Proz. K2O) ausgezeichnet (von Nordmarken bei Christiania, Schweden, Brasilien); Eläolithsyenit (Nephelinsyenit), der neben natronreichem Orthoklas und natronreichem Augit (Ägirin) Eläolith (s. Nephelin) und Zirkon (Zirkonsyenit), oft aber auch noch Biotit und Hornblende, Sodalith und Apatit führt und sich im Gegensatz zu dem normalen S. durch seinen Reichtum an akzessorischen Bestandteilen (mehr als 50 zum Teil sehr seltene Mineralspezies) und in chemischer Beziehung durch einen hohen Natrongehalt (715 Proz.) auszeichnet (Norwegen, zumal im Laurdal bei Laurvik der dem Laurvikit verwandte sogen. Laurdalit, Grönland, Kanada, Arkansas, Brasilien etc.); Foyait, ein Hornblende führender Eläolithsyenit vom Berg Foya und Picola in Portugal; der Miascit, ein sehr grobkörniger, Biotit und Zirkon führender Eläolithsyenit von Miask im Ilmengebirge; Ditroit, ein an Sodalith, gelbem Cancrinit und Titanit reicher, Biotit und Hornblende führender Eläolithsyenit von Ditro in Siebenbürgen; Borolanit, ein an Melanit reicher Eläolithsyenit vom Loch Borolan in Schottland, wahrscheinlich Leucit enthaltend und dann mit dem Leucitsyenit, einem Leucit führenden Eläolithsyenit von Arkansas, zu vereinigen.