Minneapolis

[880] Minneapolis, Hauptstadt der Grafschaft Hennepin des nordamerikan. Staates Minnesota, an beiden Ufern des Mississippi, der hier, 600 m breit, die 6 m hohen Anthonyfälle bildet, und auf der Strominsel Nicollet, Knotenpunkt von 20 Eisenbahnen, hatte 1860 erst 2565, aber 1900: 202,718 Einw., darunter 20,035 in Schweden, 11,532 in Norwegen, 7335 in Deutschland Geborne. Die bemerkenswertesten Bauten sind das 56 m hohe Gebäude der North Western Guaranty Loan Co. mit einem als Garten ausgelegten Dach und Restauration, Postamt, Holzbörse, öffentliche Bibliothek und Museum, die Baptisten- und Unitarierkirche, Stadthaus, Markthalle, Gerichtshof, Handelskammer, Universität von Minnesota (290 Dozenten, 3900 Studierende, Bibliothek von 110,000 Bänden), lutherisches theologisches College. Die durch die Wasserkraft der St. Anthonyfälle begünstigte Industrie zählte 1900: 2369 Betriebe mit 26,208 Arbeitern und 110,943,043 Doll. Produktionswert und ist besonders großartig in Getreidemüllerei (12 Mühlen mit 2071 Arbeitern und 49,673,568 Doll. Produktionswert, darunter die Washburn- und Pillburymühlen u. a. als die größten der Erde), Sägeholzbereitung (13 Betriebe, 12,285,305 Doll.), Maschinenfabrikation, Ölmüllerei, Wagenbau etc. Im Handel ist M. vor allem der erste Weizen- und Mehlmarkt der Erde, dessen 37 Getreideelevatoren 1898: 34,4 Mill. hl Weizen bewältigten. Den Mississippi überspannen 14 Brücken. Der Steuerwert der Stadt beträgt (1904) 121,279,537 Doll., die Schuld 7,5491145 Doll. Ihre erste Sägemühle wurde 1847, ihre erste Getreidemühle 1859 angelegt. Südlich von der Stadt die anmutigen, 15 m hohen Minnehahafälle und das Minnesota-Soldatenheim mit schönem Park.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 880.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika