Mont [2]

[85] Mont, Karel Marie Pol(ydoor) de, fläm. Dichter, geb. 15. April 1857 zu Wambeek-bij Ternath in Brabant, studierte zuerst Philosophie, dann die Rechte an der Universität Löwen, wurde 1880 Professor der niederländischen Sprache und Literatur am Athenäum in Tournai und 1882 an dem in Antwerpen. Er veröffentlichte die Lyrikbände: »Gedichten« (1880, 2. Aufl. 1884), »Lentesotternijen« (1881), »Loreley« (1882 u. 1885), »Idyllen« (1882 u. 1884), »Fladderende Vlinders« (1885), »In Noorden Zuid« (1887), »Claribella« (1893), »Iris« (1894), ferner die Prosaidyllen »Op mijn dorpken« (1886, 2. Aufl. 1901) und die kritisch-ästhetischen Bücher »Losse schetsen« (Utrecht 1889–90, 3 Bde.), »Drie groote vlamingen« (H. Conscience, Jan van Beers und P. Benoit, Brüss. 1901) und die Studien über belgische Maler: »Het schilderboek« (Antwerp. 1902). M. ist einer der namhaftesten Vertreter der flämischen Bewegung, deren erster großer Versdichter er war. Ihrer Form nach vollendet, entbehren seine Gedichte doch meist der Innerlichkeit und persönlichen Färbung. In Auswahl übersetzte Albert Möser seine »Idyllen« (Berl. 1893 u. in »Meyers Volksbüchern«) und seine romantischen DichtungenZeiten und Zonen«, in Reclams Universal-Bibliothek). Vgl. O. Hauser, Die niederländische Lyrik von 1875–1900 (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 85.
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