Morland

[151] Morland, George, engl. Maler, geb. 26. Juni 1763 in London als Sohn des Bildnismalers Henry Robert M. (1730–97), gest. daselbst 29. Okt. 1804, war Schüler seines Vaters und bildete sich daneben nach den Niederländern. Schon 1779 stellte er zum erstenmal in der Royal Academy aus. Er malte seitdem Haustiere in Ställen und auf dem Lande, Landschaften mit Staffage und Genrebilder aus dem Landleben und dem Leben der städtischen Arbeiter, konnte es aber bei seinem Leichtsinn nicht zu einer vollen Entwickelung seiner reichen Begabung bringen. Auch in Frankreich, wo er einige Zeit lebte, kam er nicht vorwärts. Nach London zurückgekehrt, geriet er in die Hände von Wucherern, die ihn zu rascher Produktion zwangen. Obwohl er über 4000 Bilder gemalt haben soll, starb er in Schuldhaft. Die besten seiner Bilder werden jetzt hochgeschätzt. Die Nationalgalerie in London besitzt von ihm das Innere eines Stalles mit Pferden (1791, ein Hauptbild von ihm), einen Steinbruch mit Arbeitern und das Tor einer Dorfschenke. Von seinen übrigen Bildern sind noch zu nennen: der fleißige und der faule Arbeiter (Gegenstücke, auch durch den Stich verbreitet), der Schimmel, das Wirtshaus zum Ochsenkopf und die politischen Kannegießer. Sein Leben beschrieben G. Dawe (Lond. 1807, neue Ausg. 1904), R. Richardson (das. 1895, neue Ausg. 1905) und Williamson (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 151.
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