Nachod [2]

[362] Nachod, Oskar, deutscher Geschichtsforscher, geb. 4. März 1858 in Leipzig, war zur kaufmännischen Laufbahn bestimmt und 1874–76 in Brüssel und Roubaix geschäftlich tätig, bereiste zu diesem Zweck auch Holland, Großbritannien und Irland, die Union und Kanada und war bis 1893 Teilhaber der von seinem Vater mitgegründeten Firma C. G. Reissig u. Komp. in Leipzig. Nachträglich studierte er 1894–97 in Berlin und am Reichsarchiv im Haag namentlich Handelsgeschichte, promovierte in Rostock, unternahm 1899–1900 eine Studienreise um die Erde, wobei er sich hauptsächlich in Japan und Nordamerika länger aufhielt, und vollendete seine auf die Beziehungen Japans zum Okzident gerichteten Forschungen 1902 durch eine Reise nach Spanien und Portugal. Er lebt in Klein-Zschachwitz bei Dresden und schrieb: »Die Beziehungen der Niederländischen Ostindischen Kompanie zu Japan im 17. Jahrhundert« (Leipz. 1897); »Ein neuentdecktes Goldland, ein Beitrag zur Geschichte der Entdeckungen im nördlichen Großen Ozean« (das. 1900) und bereitet für die Heeren-Ukertsche »Staatengeschichte« eine mehrbändige Geschichte von Japan vor (Bd. 1, Gotha 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 362.
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