Nagybánya

[380] Nagybánya (spr. nădj-bānja, ehemals Frauenstadt, magyar. Aszonypataka), königliche Frei- und Bergstadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Szatmár, an den Bahnlinien Szatmár-N. und N.-Zsibó, war einst befestigt, ist hübsch gebaut und hat schöne Plätze, ein Minoritenkloster und (1901) 11,183 meist magyarische und rumänische (griechisch- und römisch-katholische und reform.) Einwohner, die sich mit Berg- und Obstbau und Fabrikation von Leinwand, Baumwoll- und Töpferwaren und Spiritus beschäftigen und lebhaften Handel treiben. N. hat ein Staatsobergymnasium und ist Sitz einer Berghauptmannschaft, einer Bergwerksdirektion und eines Bezirksgerichts. Das sich von Nagy-Szölös über N. bis Kapnik-Bánya hinziehende erzreiche Trachytgebirge enthält bedeutende Berg- und Hüttenwerke, die ihren Mittelpunkt in N. haben. In den Bergwerken N. (Rothwasser und Kreuzberg) und Felsö-Bánya, die meist schon seit dem 14. Jahrh. in Betrieb stehen, und von denen jenes im Kreuzberg 1490 Eigentum der Familie Fugger war, sowie in den Hüttenwerken Kapnik-Bánya und Ferezely, wo insgesamt ca. 2000 Arbeiter beschäftigt sind, wurden zuletzt jährlich ca. 540 kg Gold, 11,000 kg Silber, 20,000 kg Blei und 800 metr. Ztr. Kupfer gewonnen. Die Stadt wurde 1142 durch einwandernde Sachsen begründet. Vgl. Szelemy, Die Erzlagerstätten von N. (in der »Zeitschrift für praktische Geologie«, 1894–95).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 380.
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