[427] Naruszewicz (spr. -schéwitsch), Adam Stanislaw, poln. Dichter und Historiker, geb. 20. Okt. 1733 in Litauen, gest. 8. Juli 1796 in Janow am Bug, trat nach Beendigung seiner Studien auf der Universität Wilna 1748 in den Jesuitenorden, bereiste dann Deutschland, Frankreich und Italien und ward nach seiner Rückkehr Professor in Wilna, dann Vorsteher des Jesuitenkollegiums in Warschau. Nach Aufhebung seines Ordens wurde er zum Bischof von Smolensk, später (1790) von Luzk ernannt. Sein Hauptwerk ist die bis zum Aussterben der Piasten reichende »Geschichte des polnischen Volks« (Bd. 27, 178086; Bd. 1, Vorgeschichte, wurde erst 1824 von der Warschauer gelehrten Gesellschaft herausgegeben; neue Ausg., Leipz. 1836, 10 Bde.). Ferner beschrieb er das Leben des litauischen Feldherrn Chodkjewicz (1781; neue Ausg., Warsch. 1805, 2 Bde.) und eine Geschichte der Krim (1787). Unter seinen Dichtungen (neueste Aufl., Leipz. 1835, 3 Bde.) sind die Idyllen und Satiren die besten.