Neo-Impressionisten

[511] Neo-Impressionisten, Name einer Gruppe von französischen und belgischen Malern, die seit 1886 auf öffentlichen Ausstellungen hervorgetreten sind und seitdem durch Sonderausstellungen für ihr neues koloristisches System Propaganda gemacht haben. In dem Bestreben, durch die Malerei den höchstmöglichen Grad an Leuchtkraft, Farbenglanz und Harmonie zu erreichen, glauben sie das Mittel dazu durch die Technik einer prismatischen Farbenzerlegung gefunden zu haben. Ihre Malmethode begnügt sich im wesentlichen damit, kurze Striche und Punkte in reinen, ungemischten Farben nebeneinander zu setzen und dadurch Zeichnung und Modellierung hervorzurufen. Man nennt die N. daher auch Pointillisten (Punktmaler). Aus der Nähe betrachtet, machen ihre Bilder den Eindruck eines willkürlichen Mosaiks von farbigen Punkten, und erst aus beträchtlicher Entfernung unterscheidet man die einzelnen Gegenstände. Die künstlerischen Leistungen der N., von denen besonders der früh verstorbene G. Seurat, Theo van Rysselberghe, Max. Luce, Henri Edmond Croß und Paul Signac zu nennen sind, haben sich bisher meist auf Bildnisse, Landschaften und kleinere Genrebilder beschränkt. Vgl. P. Signac in der Zeitschrift »Pan«, Bd. 4 (Berl. 1898), S. 55–62, und in der »Revue Blanche« (Mai u. Juli 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 511.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Meyers-1905: Impressionisten