[624] Nickeloxydūlsalze finden sich zum Teil in der Natur in mehreren Mineralien und entstehen, indem man Nickeloxydul oder kohlensaures Nickeloxydul in Säuren löst, die unlöslichen durch Wechselzersetzung. Sie sind im wasserfreien Zustand meist gelb, im wasserhaltigen grün. Die löslichen schmecken süßlich herb, metallisch und wirken brechenerregend, sie reagieren sauer und zersetzen sich beim Glühen. Aus der Lösung fällt Kalilauge grünes Hydroxydul. Ammoniak trübt die Lösung und gibt im Überschuß eine blaue Flüssigkeit. Schwefelwasserstoff fällt saure Lösungen nicht, Schwefelammonium fällt Schwefelnickel (unvollständig). Oxalsäure fällt langsam grünes oxalsaures Nickeloxydul. Schwefelsaures Nickeloxydul (Nickelsulfat, Nickelvitriol) Ni SO4 findet sich als Nickelvitriol, entsteht beim Lösen von Nickeloxydul oder kohlensaurem Nickeloxydul in verdünnter Schwefel säure oder von Nickel in Schwefelsäure. Es bildet dunkel smaragdgrüne Kristalle mit 7, bei höherer Temperatur beständigere, bläulichgrüne Kristalle mit 6 Molekülen Kristallwasser, wird bei 280° wasserfrei und gelb, erträgt hohe Temperaturen ohne Zersetzung, löst sich nicht in Alkohol, während 100 Teile Wasser bei
wasserfreies Salz lösen. Mit Ammoniumsulfat bildet es schwefelsaures Nickeloxydulammoniak (NH4)2SO4, NiSO4+6H2O in dunkelblauen, in Wasser, nicht in Alkohol löslichen Kristallen, das zum Vernickeln und zum Schwarzfärben von Zink und Messing dient. Salpetersaures Nickeloxydul (Nickelnitrat) Ni(NO3)2 bildet zerfließliche, smaragdgrüne, auch in Alkohol lösliche Kristalle mit 6 Molekülen Kristallwasser, die beim Erhitzen Oxydul hinterlassen. Basisch kohlensaures Nickeloxydul (Nickelkarbonat) findet sich als Nickelsmaragd Ni3CO5+6H2O und wird aus löslichen Nickeloxydulsalzen durch kohlensaure Alkalien als apfelgrünes Pulver gefällt. Phosphorsaures Nickeloxydul (Nickelphosphat), auf analoge Weise erhalten, ist hellgrün, wird beim Rotglühen gelb und eignet sich dann als sehr solide Farbe für Malerei und Tapetendruck (Nickelgelb). Kieselsaures Nickeloxydul (Nickelsilikat) findet sich im Rewdanskit und Garnierit; beide werden auf Nickel verarbeitet, arsensaures (Nickelarseniat) bildet die Nickelblüte.