Oberlahnstein

[864] Oberlahnstein, Stadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, Kreis St. Goarshausen, an der Mündung der Lahn in den Rhein, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Hochheim a. M.-Horchheim und O.-Hohenrain sowie der Kleinbahn Nastätten-O., 71 m ü. M., ist mit alten Mauern und Türmen umgeben, hat eine[864] evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein ehemals kurmainzisches Schloß, die merkwürdige Marien- oder Wenzelskapelle, bei der am 20. Aug. 1400 König Wenzel abgesetzt wurde, ein altes, gotisches Rathaus mit Altertumssammlung, Gymnasium, Realprogymnasium, Reichsbanknebenstelle, Hauptsteueramt, ein Silber- und Bleibergwerk (Friedrichssegen, 400 Arbeiter), Eisengießerei, Maschinenfabriken, Sägemühle, Schiffahrt, Fischerei, Weinbau, Weinhandel, Sauerbrunnen mit Kohlensäurefabrik und (1905) 8472 Einw., davon 1907 Evangelische und 49 Juden. Dabei die 1854 aus ihren Ruinen restaurierte Burg Lahneck (um 1290 erbaut) und am rechten Ufer der Lahnmündung Niederlahnstein (s. d.). O. war königliches Hofgut, kam um 900 an das Erzstift Mainz und erhielt 1324 Stadtrecht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 864-865.
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