Oberwesel

[875] Oberwesel, Stadt im preuß. Regbez. Koblenz, Kreis St. Goar, am linken Rheinufer und an der Staatsbahnlinie Mainz-Koblenz, 67 m ü. M., von teilweise zerfallenen Befestigungen umgeben, in denen der sogen. Ochsenturm, der Wächterturm und der restaurierte Rote Turm bemerkenswert sind, hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen (darunter die 1312 erbaute gotische Liebfrauenkirche mit reichverziertem Lettner und schönem Turm), eine Synagoge, ein schönes Rathaus im mittelalterlichen Stil, Weinbau, Salmfischerei, Schiffahrt, Dachschieferbrüche und (1905) 2697 Einw., davon 116 Evangelische und 45 Juden. Oberhalb der Stadt die Ruinen der 1688 von den Franzosen zerstörten Bergfeste Schönberg sowie das Schloß Schönburg. (Vgl. »Bau- u. Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Koblenz«, Düsseld. 1868.) – O. war ehemals Reichsstadt und kam durch Kaiser Heinrich VII. an das Erzstift Trier. Vgl. Buy, Geschichte des Trechirgaues und von O. (Leipz. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 875.
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