Olivīnfels

[44] Olivīnfels (Dunit nach dem Vorkommen an den Dun Mountains auf Neuseeland), massiges, kristallinisch-körniges Gestein, aus vorwaltendem Olivin (oder Peridot) und untergeordnetem Magneteisen, Titaneisen, Chromeisen, Chromspinell etc. bestehend. Zu den Olivinfelsen oder Peridotiten im weitern Sinn rechnet man auch die massig ausgebildeten, kristallinisch-körnigen Gesteine, die neben den genannten Gemengteilen noch einen Amphibol oder Pyroxen enthalten. Je nachdem derselbe Augit, Amphibol, Diallag, Bronzit oder Hypersthen ist, nennt man die Gesteine Pikrit (Paläopikrit), Amphibolpikrit (Schillerfels, Cortlandit), Wehrlit (Diallagperidotit, Eulysit), Harzburgit (Schillerfels zum Teil). Ist in einem O. Diallag und Bronzit vorhanden, so heißt er Lherzolith (nach dem Vorkommen am See Lherz in den Pyrenäen). In ihrem Vorkommen schließen sich die Pikrite (und Paläopikrite) eng an die Diabase, die übrigen Olivinfelse mehr an die Gabbro an; durch akzessorisches Eintreten von Kalknatronfeldspat gehen sie in diese Gesteine über. Sie bilden vielfach linsenförmige Lager in den ältern Formationen; man kennt sie besonders aus dem Ultental in Tirol, aus dem Fichtelgebirge, Schwarzwald, Odenwald, Harz, aus den Pyrenäen, aus Norwegen, Nordamerika und Neuseeland. Manche Geologen deuten auch die im Basalt vorkommenden größern Olivinknollen und die Olivinbomben in vulkanischen Tuffen als von größern Massen losgerissene Stücke von O. oder Lherzolith. Bei seiner Zersetzung geht. der O. gern in Serpentinfels über. Schieferiger O. ist Olivinschiefer genannt worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 44.
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