Périgord

[587] Périgord (spr. -gōr), ehemalige Grafschaft im südwestlichen Frankreich, gehörte zur Provinz Guyenne und zerfiel in Ober- und Niederpérigord. In jenem war Périgueux (s. d.) die Hauptstadt, in Niederpérigord Sarlat. Jetzt fällt die Landschaft zum größten Teil mit dem Depart. Dordogne zusammen. Sie hat ihren Namen von den keltischen Petrocorii, den alten Einwohnern des Landes, das in römischer Zeit zu Aquitanien gehörte, im 5. Jahrh. unter die Herrschaft der Goten, 507 unter die der Franken kam. Seit dem 10. Jahrh. wurde es von Grafen beherrscht. Eleonore von Guyenne brachte durch ihre Heirat mit Heinrich II. Plantagenet auch P. an England; erst 1454 fiel es an Frankreich zurück und zwar an die Familie Albret, deren Erbe König Heinrich IV. es 1589 für immer mit der französischen Krone vereinigte. Vgl. Dessalles, Histoire de P. (Périgueux 1883–86, 3 Bde.); Bussière, Études historiques sur la Révolutionen P. (Par. 1877–1903, 3 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 587.
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