Panegyrĭkus

[359] Panegyrĭkus (griech.), eine vor einer Festversammlung (Panegyris) gehaltene Rede, besonders preisenden Inhalts, auch eine in dieser Form abgefaßte Schrift, wie der Panathenaïkos und der Panegyrikos des Isokrates, dann überhaupt Lobrede, auch auf einzelne Personen, eine besonders in der römischen Kaiserzeit geübte Gattung, wie der P. des jüngern Plinius auf Trajan, das Muster der folgenden Zeiten. Er bildet mit elf Reden des Mamertinus, Eumenius, Nazarius, Drepanius Pacatus und andrer Vertreter der gallischen Rhetorik aus dem 4. Jahrh. n. Chr. die aus dem Altertum überlieferte Sammlung der Panegyrici latini (hrsg. von Arntzen, Utrecht 1790–95, 2 Bde., und Baehrens, Leipz. 1874). Außerdem haben wir solche Reden von Symmachus, Ausonius und Ennodius. Auch poetischer Panegyrici besitzt die römische Literatur eine Anzahl: so angeblich von Tibull auf Messala, von einem Unbekannten Neronischer Zeit auf Calpurnius Piso, von Claudian, Apollinaris Sidonius, Merobaudes, Corippus, Priscian, Venantius Fortunatus u.a. Jetzt gebraucht man P. allgemein für (begeisterte, überschwengliche) Lobrede. Panegyriker (Panegyrist), Lobredner.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 359.
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