Pastoralmedizin

[492] Pastoralmedizin, im Sprachgebrauch der katholischen Kirche die theologische Hilfswissenschaft, die den Standpunkt der Naturwissenschaft in Beziehung zur Moral- und Pastoraltheologie setzt, im engern Sinne der Unterricht über Diätetik, Hygiene etc. mit Bezug auf die seelsorgliche Praxis, besonders aber über Anatomie und Physiologie des Menschen in Verbindung mit dem Sittengesetz namentlich für die Seelsorge im Beichtstuhl. Vgl. Capellmann, Pastoralmedizin (15. Aufl., Aachen 1906); Stöhr, Handbuch der P. (4. Aufl., Freiburg 1900); Marx, Pastoralmedizin (Paderb. 1894); Antonelli, Medicina pastoralis (Rom 1905, 2 Bde.). – Protestantischerseits versteht man unter P. lediglich die elementaren medizinischen Kenntnisse, die den Geistlichen befähigen sollen, bei seelsorgerlichen Besuchen den Kranken auch leiblich zu beraten; vgl. Lindner, Pastoralmedizin, Briefe (Berl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 492.
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