Paulinzelle

[516] Paulinzelle, Dorf in der schwarzburg-rudolstädt. Oberherrschaft, Landratsamt Rudolstadt, am Nordfuß des Thüringer Waldes und an der Staatsbahnlinie Arnstadt-Saalfeld, 358 m ü. M., hat eine Oberförsterei und (1905) 113 evang. Einwohner und ist bekannt durch das daselbst 1106 von Pauline, der Tochter eines thüringischen Ritters Moricho, gestiftete Benediktiner-Nonnen- und Mönchskloster. Die Abtei wurde im Bauernkrieg 1525 geplündert und verwüstet, aber 1534 von den Grafen von Schwarzburg aufgehoben. Die ansehnlichen Ruinen der Kirche (einer romanischen Säulenbasilika, 1876 restauriert) gehören zu den schönsten Baudenkmälern in Thüringen. In der Nähe der Ruine eisenhaltige Quellen. Vgl. Hesse, Geschichte des Klosters P. (Rudolst. 1815); Anemüller, Urkundenbuch des Klosters P. (Jena 1889–1905) u. Die Klosterruine P. (2. Aufl., Rudolst. 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 516.
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